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Vietnam – Der Douc

Nach ungewöhnlich heftigen Regenfällen im November und Dezember, wurde die Region Da Nang von gewaltigen Überflutungen – die leider auch wieder Menschenleben gekostet haben – heimgesucht. Auch der Son Tra Mountain, Heimat der rotschenkligen Kleideraffen, blieb nicht verschont. Durch Erdrutsche war die einzige Zugangsstraße teilweise mit Felsbrocken versperrt und so war es ein weiteres kleines Abenteuer die wunderschönen Kleideraffen ein drittes Mal in diesem Jahr zu besuchen.

Natürlich trafen wir wieder all die netten und ziemlich „verrückten“ lokalen Fotografen, die ihre gesamte Freizeit auf dem Berg verbringen. Da eine Fahrt mit dem Auto auf den Berg durch die versperrten Straße nicht oder nur teilweise möglich war, haben wir diesmal auch Motorroller genutzt um auf die Suche nach den Affen zu gehen (mehr dazu im kommenden kleinen Video…). Der Berg ist mit seinen vielen extrem steilen Passagen und der immer feuchten und rutschigen Straße sicher kein Berg für Anfänger auf dem Motorroller. Glücklicherweise kannten wir von den vorangegangenen Reisen Vu and Qua zwei lokale Taxifahrer, die so nett waren und uns in ihrer Freizeit auf den Berg gebracht haben.
Erfreulicherweise ist die Population der Kleideraffen derzeit stabil und es gibt auch wieder mehr Nachwuchs, doch leider ist das Paradies ernsthaft bedroht. Ein vietnamesischer Vergnügungsparkbetreiber plant schon seit längerem eine Seilbahn auf den Berg – eine Katastrophe!! Man kann sich die Menschenmassen vorstellen die den Berg dann in eine Müllkippe und in Bezug auf die Affen in einen Zoo verwandeln werden. Derzeit ist das Projekt von den Behörden zu mindestens offiziell gestoppt, und keiner der Einheimischen mit denen ich gesprochen habe möchte die Seilbahn haben, es bleibt aber zu befürchten das die allgegenwärtige Korruption ihren Lauf nehmen wird. Nun habe ich damit begonnen verschiedene Naturschutzorganisationen darauf Aufmerksam zu machen, in der Hoffnung das es für den Fall einer Genehmigung zu internationalem Druck kommt, denn es handelt sich hier um eine stark bedrohte und auf der roten Liste vertretene Art die es mit allen Mitteln zu schützen gilt.

Ich weiß nicht ob ich es schon irgendwo erwähnt hatte, aber die Lieblingsbeschäftigung der Affen ist übrigens recht einfach zu umschreiben – fressen, schlafen, fressen, schlafen… Die Affen können sich unglaublich „lang“ machen, um mit ihren umso längeren Fingern, ich schätze fast doppelt so lang wie die des Menschen, an die Blätter bzw. Blattstiele zu kommen. Ja richtig gehört, die Affen fressen bei einigen Pflanzen nur Stiele und werfen die Blätter weg, vermutlich sind einige Blätter schwer verdaubar oder die meisten Nährstoffe befinden sich in den Blattstielen und nicht in den Blättern. Es ist dann immer lustig anzuschauen, wenn es Blätter aus den Baumkronen regnet.

In der vorangegangenen Artikeln hatte ich es ja schon erwähnt, die wunderschönen Affen fotografisch festzuhalten ist nicht so einfach wie man vermuten könnte. Die Lichtverhältnisse am Berg ändern sich blitzschnell man hat permanent mit Gegenlicht, Wolken, Abschattungen, extremer Sonne, Regen oder Wind der die Blätter und Äste vor die Tiere bewegt zu kämpfen. Aber nicht nur für das Belichtungssystem, sondern auch für den Autofokus sind die Affen ein Herausforderung, man kann die Settings oft nicht so schnell anpassen wie sich das Geschehen ändert. Auf dieser Tour habe ich übrigens 250GB an Daten produziert, speziell das Filmen in 4K DCI mit 50fps erzeugt gigantische Datenmengen die verarbeitet werden müssen, was die Anforderungen an die Hardware für das Postprocessing leider stetig steigen lässt.

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