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Eine Audience beim König des Himalaja

Nach gut sechsmonatiger Vorbereitung habe ich für mehrere Monate den Himalaja bereist um Schneeleoparden zu fotografieren. Ich war bewusst alleine und ohne Helfer unterwegs, denn jedes zusätzliche Geräusch oder auch zusätzlicher Geruch, wird von den Katzen wahrgenommen und verschlechtert die Chancen auf eine Begegnung. Im Gegensatz zum Sommer ist die Landschaft im Winter sehr karg, aber nicht minder schön – kalt war es natürlich auch, aber das ist letztendlich nur eine Frage der richtigen Ausrüstung. Es ist immer wieder erstaunlich, unter welchen Bedingungen Tiere überleben können.

Der Himalaja

[@4300m -15°] Karg und doch atemberaubend schön – der Himalaja

Das Zelt habe ich immer so aufgestellt, dass mindestens eine Seite von einem großen Felsen o.ä. geschützt war und der Blick aus dem Zelt in eines der Seitentäler möglich war. So konnte ich dann bei Bedarf aus dem Zelt fotografieren. Dies ist vor allem am späten Abend und am frühen morgen sehr praktisch, denn dann durchstreifen die Katzen oft ihr Revier. Aus Gewichtsgründen habe ich auf ein Stativ verzichtet und teile der Ausrüstung genutzt um die schweren Linsen zu stabilisieren.

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Die Ausrüstung musste als Stativ herhalten

Jeden Tag extreme Anstrengungen und nur kleine Mahlzeiten haben meinen Körper ganz schön an seine Grenzen gebracht. Das ich meinen Kalorienbedarf nicht würde decken können, war von vorneherein klar, denn dazu hätte ich doppelt so viel und auch andere Lebensmittel mitnehmen müssen, was aus Gewichtsgründen nicht möglich war. Es ging also nur darum den eigenen Körper mehrere Monate auf „Sparflamme“ in Betrieb zu halten. Als Energielieferant habe ich teilweise auch Schokolade genutzt, ein nicht zu unterschätzender Begleiter… 

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Eine Tagesration…

Selbst simple Dinge wie kochen wurden zu einer Herausforderung, denn aufgrund von Schneemangel war Wasser nur in einem winzigen Rinnsal vorhanden. Dann lernt man simple Plastikbeutel zu schätzen, denn ohne diese hätte ich das Wasser kaum auffangen können. Gegenüber Schnee hatte dies aber den Vorteil, das ich wesentlich wesentlich weniger Brennstoff benötigte. Auch das Entzünden des Kochers gestaltete sich aufgrund der Höhe und der Kälte als teilweise sehr schwierig. Den Brennstoffbedarf hatte ich übrigens, wie alles andere auch, „Pi mal Daumen“ abgeschätzt. Das kann natürlich auch ins Auge gehen, denn man kann nicht „mal eben“ Nachschub organisieren. 

Als Wasserversorgung diente ein winziger Rinnsal

Als Wasserversorgung diente ein winziger Rinnsal

Man könnte denken das es langweilig werden müsste, über Wochen alleine in einem Tal oder besser gesagt im „Nichts“ zu hocken, aber dem ist nicht so – ganz im Gegenteil – es waren unglaublich spannende Monate. Ich habe täglich alle erreichbaren Gebiete rund um mein Camp nach Spuren der Katzen abgesucht und dabei viele anstrengende Kilometer mit schwerer Ausrüstung zurückgelegt, alles in der Hoffnung den „König des Himalaja“ vor die Linse zu bekommen….

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Stundenlanges absuchen der Felswände bestimmte den Tagesablauf

Prinzipiell muss man sagen, dass es ein großer Erfolg ist, überhaupt eine der seltenen Katzen zu finden. Nicht nur das diese extrem selten und scheu sind, für ein ungeübtes Auge ist es nahezu unmöglich die Katzen in den Felswänden zu erspähen. Es ist ein unglaubliches Glücksgefühl wenn es nach all den Anstrengungen dann zu einer Begegnung kommt. Und ich hatte dieses unglaubliche Glück, ich durfte gleich eine ganze Familie von Schneeleoparden mit 4 ( VIER ! ) Mitgliedern beobachten. Ein unvergesslicher und atemberaubender Anblick, der mich für die unglaublichen Anstrengungen mehr als entschädigt hat.

Schneeleopard

Wer hat hier wen zuerst gesehen ?

Schneeleopard

Es ist unmöglich den Schneeleoparden zu entgehen

Bald werde ich noch einmal alleine für mehrere Monate in die Region aufbrechen und dann vielleicht auch einen kleinen Film drehen…

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